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Obwohl im MPEG2-Standard der Datenstrom und die Dekodierung sehr genau
beschrieben sind, bietet er für die Erzeugung des Videostroms nahezu volle
Freiheit in Bezug auf Bildgröße, Bildrate, Kompression usw.. Damit
nicht jeder Dekoder alle Möglichkeiten des für
einen sehr weiten Einsatzbereich definierten Standards beherrschen muß,
wurden Untermengen des Standards als sogenannte Profiles
definiert. In einem Profile darf nur eine genau definierte Untermenge
der Datenstrom-Syntax verwendet werden, was die Implementierung für
bestimmte Zwecke sehr erleichert - man vergleiche z.B. die Anforderungen
von HDTV-Übertragung über ein ATM-Netz mit Videospielen auf CD-ROM.
Da auch in einem Profile noch sehr große Freiheiten z.B. bei der
Bildgröße vorhanden sind, wurden noch Levels eingeführt, die
bestimmte Grenzwerte bei den Bildparametern festlegen.
Die volle Syntax kann in zwei Hauptteile aufgeteilt werden. Und zwar:
- nicht-skalierbare Syntax
In der nicht skalierbaren Syntax wird der Videostrom über die
drei Frametypen I, P und B kodiert, wobei der Frametyp frei nach
den Anforderungen ausgewählt werden kann. Eine Erweiterung ist
für Zeilensprung-Videos (PAL, NTSC Fernsehen) vorgesehen, wobei
freigestellt ist, ob die beiden Halbbilder getrennt oder als ein
Vollbild kodiert werden.
- skalierbare Syntax
Mit der in MPEG-2 neu eingeführten Skalierbarkeit werden
vor allem Anwendungen bei Fernsehübertragungen erweitert. Der
Videostrom besteht dann nicht nur aus einem Layer, sondern aus
mehreren, die z.B. verschiedene Qualitätsstufen oder Formate
enthalten. Der Dekoder kann sich dann je nach Fähigkeit/Anforderung
des Darstellungssystems die nötigen Daten aus dem Videostrom holen.
Der große Vorteil der skalierbaren Syntax gegenüber Übertragung
von mehreren unabhängigen Videoströmen ist die Datenreduktion,
da die Daten in den einzelnen Layern auf den Grundlayer aufbauen.
Marius Heuler
Tue Jun 13 18:38:52 MET DST 1995